Unabhängig voneinander erfinden Jacob Amsler,
A. Miller und Ritter von Hauenfels das
Polarplanimeter.
Polarplanimeter werden zur Flächenberechnung von
geschlossenen Kurven, also der mathematischen
Integration von graphisch vorgegebenen Kurven,
benutzt.
Polarplanimeter waren in Vermessungsämtern und
-büros ein weitverbreitetes analoges Rechengerät,
z.B. zur Berechnung von Grundstücksflächen.
Neben Polarplanimetern gab es eine Vielzahl
unterschiedlicher Planimetervarianten, wie z.B.:
Scheibenpolarplanimeter (um höhere
Berechnungsgenauigkeiten zu erzielen),
.
Linearplanimeter (zur Verwendung bei
langgestreckten Diagrammen),
Radialplanimeter (zur Auswertung von radial
aufgenommenen Messschrieben),
Planimeter für Indikatordiagrammen (zur
Leistungsbestimmung von Dampfmaschinen)
.
Momentenplanimeter zur Bestimmung mehrerer
unterschiedlicher Integralfunktionen für eine
Kurve,
.
Im wissenschaftlichen Sektor kamen
Polarplanimeter mit sogenannten
Harmonischen Analysatoren zur
Fourier-Analyse von vorgegebenen Funktionsgraphen
zum Einsatz. Das nachfolgende Bild zeigt einen
ca. 3,5 x 1,5 Meter großen Aufbau eines 8-fach
harmonischen Analysator der Firma Ott aus dem
Jahr 1941.
Auf der linken Seite des Aufbaus
befinden sich sechs, auf der
rechten Seite zwei Polarplanimeter.
.
Aufgrund der eher ingenieurs- bzw.
wissenschaftlichen Anwendung dieser Geräte
(Kenntnisse der Integralrechnung sind
erforderlich),
existiert nur ein relativ kleiner Kreis von
Sammlern, die sich hierfür interessieren. Auch in
Museen findet man nur sehr selten entsprechend
ausgestellte Exemplare.
(Bildquelle: Detlef Zerfowski)